Der gutartige Morgenmuffel

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Der gutartige Morgenmuffel

Ein Morgenmuffel,
muffelt so vor sich hin,
gemütlich aus den Federn,
morgens früh um sieben,
wie Morgenmuffel sind,
die Augen noch nicht ausgerieben.

Für ihn hat diese Stunde,
vor des Tages Plage,
noch Blei im Fuß,
kein Gold im Munde.
Die Glieder sind ganz schwach,
schlaftrunken wanken sie
den allmorgendlichen Gang
ins Badeztimmer,-uaah,-
ganz so, wie immer.

Niemand ihn da
zu stören wage.
Dabei sortieren sich Gedanken,
ganz langsam, ohne Gewalt
und werden runder.
Die Lebensgeister sind
noch gar nicht richtig munter
und die Zeit, sie tropft
unveränderlich in sein Leben ein.

Der neue Tag ist noch nicht alt.
Der Spiegel zeigt das Menschsein,
es verändert sich
und jeder Tropfen
auf seiner Reise hinab
der höhlt den Stein,
auch wenn der Geist noch gar nicht wach.
Es tropft die Zeit
auf jedes Dach.

Den Morgenmuffel
stört noch nicht,
das, was die Zeit in Zeitung
und im Spiegel spricht.
Er will nur seine Ruh'
und seine Kreise,
ganz gemach,meist leise.
Er kommt zwar langsam
aber sicher in die Gänge,
auf seine eigene Art und Weise.

Danach, die Uhr,
sie zeigt genau halbacht,
ist der Muffel endlich voll erwacht,
verschwindet im städtischen Gedränge, in der Menge
oder steht wiedermal im Stau.
Voll Groll schreit er:

Sapperlott,die Ampel steht auf Rot!

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